Die Gegner der Renteninitiative haben am Dienstag ihre Argumente gegen die Renteninitiative präsentiert. Aus meiner Sicht sind diese Argumente sehr schwach. Hier meine Meinung zu den genannten Argumenten (Quelle zu den Argumenten steht am Ende des Textes):
1. Argument
«Denn vor allem Wohlhabende gingen in Frühpension. Die Initiative träfe somit vor allem jene, die sich die Frührente nicht leisten könnten.»
Diese Aussage ist falsch. Wenn eine Person über genügend finanzielle Mittel verfügt, um nach heutiger Regelung 5 Jahre früher in Pension gehen zu können, dann kann sie auch nach Annahme der Renteninitiative auch nur 5 Jahre früher in Pension gehen. Denn die finanziellen Möglichkeiten dieser Person haben sich durch die Annahme der Renteninitiative nicht verändert. Sie kann es sich nach wie vor leisten, 5 Jahre früher in Pension zu gehen. Damit arbeitet diese Person auch ein Jahr länger. Alle Erwerbstätigen sind von der Initiative gleichermassen betroffen.
2. Argument
«Über 55-Jährige würden oft als Erste entlassen, und die Jobsuche sei für sie schwierig.»
Diese Aussage entspricht nicht mehr ganz der Realität. Die Arbeitslosigkeit ist in den letzten Jahren in allen Altersgruppen zurückgegangen. Sowohl der Anteil der Langzeitarbeitslosen unter den über 50-Jährigen als auch die Aussteuerungen sind zurückgegangen. Das Risiko, nach dem 55. Lebensjahr keine neue Arbeitsstelle zu finden, ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. Mit der anstehenden Pensionierungswelle und dem damit einhergehenden Fachkräftemangel wird dieses Risiko weiter sinken. (Zum Arbeitsmarkt siehe: Willkommen bei Amstat.ch)
3. Argument
«[…] ein höheres Renten-Referenzalter Frühpensionierungsmodelle für anstrengende Berufe in Gefahr bring. […] das Parlament [könne] alleine keine Ausnahmen und Abweichungen mehr beschliessen.»
Die Initianten haben immer wieder betont, dass es weiterhin Ausnahmeregelungen geben soll, wie sie zum Beispiel heute in der Baubranche gelten. Jeder weiss, dass es Berufe gibt, in denen man nicht bis 65, geschweige denn bis 66 arbeiten kann. Diese Behauptung ist völlig unbegründet und ist reine Angstmacherei der Gegner.
4. Argument
«[…] darf nicht allein die Lebenserwartung das Rentenalter bestimmen. Auch die Anzahl gesunder Jahre in Rente muss eine Rolle spielen.»
Auch heute gilt einfach das Rentenalter 65, unabhängig vom Gesundheitszustand. Es gibt es also keine Änderung gegenüber der heutigen Regelung. Der Renteninitiative vorzuwerfen, dass es keinen Zusammenhang zwischen Gesundheit und Rentenalter gibt, macht daher einfach keinen Sinn. Zudem haben gerade die gesunden Jahre im Rentenalter deutlich zugenommen (siehe: Steigende Lebenserwartung - In der Schweiz lebt es sich länger und länger gesünder - News - SRF).
5. Argument
«[…] warnte vor einer schwierigen Planung der Pensionierung, wenn erst fünf Jahre vorab bekannt sei, wann das Rentenalter erreicht sei.»
Das ist ein sehr dünnes Argument. Die Schwankungen der Lebenserwartung halten sich in engen Grenzen. Man kann also sehr wohl abschätzen, wann man in Pension gehen wird. Ob das dann ein oder zwei Monate später ist, spielt doch überhaupt keine Rolle für die Planung. Es reicht völlig aus, wenn man 5 Jahre im Voraus den genauen Zeitpunkt kennt.
Quelle der Argumente: Gegnerschaft nennt die Renteninitiative unsozial und ungerecht (watson.ch))
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